Freitag, 20. Juni 2014

2254 darf nicht sterben.

wer ab und zu oder ab und zu öfters nachts nicht schlafen kann und diese zeit dann aber nicht sinnlos vor facebook verbringt, hat gewiss schon mal von der sendung 2254 auf deutschlandradio kultur gehört. ab 1.05 gab es eine offene diskussionsrunde zu aktuellen themen oder, was mir viel lieber war, zu ganz menschlichen, fast schon banalen sachen. es ging um heuschnupfen genau wie um helmpflicht für radfahrer. oder es sei nur an die sendung zum thema "haben sie angst vorm tod?" erinnert. oft wurden solche fragen gestellt, die sich jeder schon mal gestellt hat. und nachts um 1.05 konnte man darüber dann sprechen. viele anrufer sind richtig aufgeblüht, vielleicht auch einfach weil sie mal mit jemanden reden konnten. ich hab zugehört, wie viele ohren mit mir, hab vielleicht nachvollziehen können, hab hin und wieder gelacht und manchmal hat 2254 die schlaflose nacht auch noch viel schlafloser gemacht. 

wie auch immer: heute abend soll nach dem willen der geschäftsführung von deutschlandradio kultur das letzte mal 2254 laufen, mit der ab morgen gültigen programmreform verschwindet das format. zu wenig hörer, zu hohe kosten, heißt es von senderseite. an zu wenig hörer glaube ich nicht, ich glaube 2254 ist wie domian bei 1live eine sendung, die menschen vielleicht heimlich hören. und die vielen anrufe sprechen doch meines erachtens eher für als gegen 2254. aber gut. die firma meint, den sender jugendlicher zu gestalten und legt mehr wert auf nächtliche musik statt eine interaktion, eine der letzten formen wirklicher öffentlicher diskussionsplattform, live, unzensiert, direkt, tagesaktuell. schade, deutschlandradio. mit diesem schritt verlierst du ein alleinstellungsmerkmal. und ich liege nachts lieber zu 2254 als zu dudelmusik wach. 

es gibt eine petition gegen die abschaltung von 2254. wer mag, kann sie ja unterzeichnen. vielleicht bringen die proteste über kurz oder lang ja etwas. schön wäre es.


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